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Zschäpe-Anwälte bitten um Entlassung

Drei der Rechtsbeistände der Hauptangeklagten wollen nicht mehr. Zschäpe vertraut nur noch ihrem vierten Anwalt Mathias Grasel. Ihre Aussage könnte sich verzögern.
10. November 2015, 10:26 Uhr / Aktualisiert am 10. November 2015, 12:41 Uhr Quelle: ZEIT ONLINE, dpa, tst 92 Kommentare
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Die drei ursprünglichen Pflichtverteidiger von Beate Zschäpe im NSU-Prozess wollen von ihren Ämtern entbunden werden. Grund ist die Ankündigung Zschäpes, am Mittwoch auszusagen. Anwalt Wolfgang Heer kündigte vor dem Oberlandesgericht einen entsprechenden Antrag an – er bekam aber das Wort nicht erteilt.

„Frau Zschäpe ist jetzt im Moment nicht ordnungsgemäß verteidigt”, sagte Heer. Die Bestellung der Verteidiger müsse aufgehoben werden – diesen Antrag wolle er „jetzt anbringen”.
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Der Vorsitzende Richter Manfred Götzl blieb aber zunächst dabei, dass er zuvor einige Bekanntgaben machen wolle. Die Folge waren ein heftiger Schlagabtausch und eine kurzzeitige Unterbrechung der Verhandlung.

Wolfgang Heer, Wolfgang Stahl und Anja Sturm hatten erst am Montag aus Medienberichten erfahren, dass Mathias Grasel, Zschäpes vierter Anwalt, am Mittwoch eine Erklärung Zschäpes verlesen will. Damit würde Zschäpe ihr mehr als zweieinhalbjähriges Schweigen brechen.

Streit zwischen Zschäpe und den drei Anwälten gibt es seit Monaten. Zschäpe hatte mehrfach vergeblich versucht, die drei loszuwerden. Auch Heer, Stahl und Sturm scheiterten schon im Juli mit einem Antrag, von ihren Pflichtmandaten entbunden zu werden.

Der Prozess geriet im Verlauf des Vormittags ins Stocken. Nach dem Antrag der Alt-Verteidiger Zschäpes kündigten die Anwälte des Mitangeklagten Ralf Wohlleben einen Befangenheitsantrag gegen den gesamten Strafsenat an. Der Vorsitzende Richter Manfred Götzl unterbrach die Verhandlung daraufhin für drei Stunden. Beobachter mutmaßten, die Aussage Zschäpes könne verschoben werden.

Zschäpe ist in München als Mittäterin an allen Verbrechen der Terrorgruppe Nationalsozialistischer Untergrunds angeklagt. Dem NSU werden unter anderem neun Morde an Migranten und der Mord an einer Polizistin vorgeworfen. Zschäpe steht seit Mai 2013 vor Gericht.

ZEIT ONLINE fasst den Prozesstag am Abend auf diesem Blog zusammen. Informationen aus der Verhandlung gibt es via Twitter hier. Weitere Berichte stellen wir morgen im NSU-Medienlog zusammen.

 

Forrás: http://www.zeit.de

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