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Nach Rio 2016 plant sie ihren Tod

Marieke Vervoort leidet an einer unheilbaren Krankheit. Die Schmerzen seien kaum noch auszuhalten, sagt sie. Nur der Sport gebe ihrem Leben noch Sinn. In Rio startet sie zum letzten Mal.

Nach Rio 2016 plant sie ihren Tod
Marieke Vervoort fährt bei den Paralympics in London 2012 zu Gold
Foto: pa/dpa/EPA

Dabei sein ist alles. Das olympische Motto gilt. Auch für Marieke Vervoort, und bei den diesjährigen Paralympics von Rio im Besonderen. Die Teilnahme an den Wettkämpfen der Behinderten vom 7. bis 18. September ist für die belgische Leichtathletin Lebensinhalt – ihr einziger und letzter.

Dabei sein ist alles. Für ihr Leben außerhalb des Sports gilt genau das nämlich nicht. Vervoort hat sich anders entschieden. Die 37-Jährige möchte nicht mehr leben. Nicht unter diesen Umständen. Sie wird den Freitod wählen. Nur irgendwie dabei zu sein, ist für sie keine Option mehr.

In ihrer Jugend traten erste Lähmungserscheinungen in ihren Beinen auf, die Krankheit wurde seitdem stetig schlimmer. Sie aber wolle nicht akzeptieren, dass immer weniger Aktivitäten möglich seien. Mittlerweile könne sie kaum noch trainieren.

Der Sport hält sie am Leben

2012 in London gewann sie mit dem Handbike über 100 Meter Gold, auf der 200-Meter-Strecke jubelte sie über Silber. In Rio startet die dreifache Weltrekordhalterin noch einmal über 100 Meter und 400 Meter. „Rio ist mein letzter Wunsch, und dafür trainiere ich sehr hart, auch wenn ich Tag und Nacht mit meiner Krankheit zu kämpfen habe. Eine Medaille ist möglich.”

Die sportliche Karriere sei überhaupt der einzige Grund, am Leben zu bleiben, hatte sie schon in den vergangenen Jahren betont. „Und ich werde meine Karriere nach den Spielen von Rio beenden”, erklärte sie nun im Gespräch mit der belgischen Zeitung „L’Avenir”. Eine Aussage wie ein Todesurteil, auch wenn sie darin vor allem Erlösung sieht.

Papiere zur Sterbehilfe bereits unterschrieben

Bereits 2015 hatte sie angekündigt, die in Belgien seit 14 Jahren erlaubte aktive Sterbehilfe in Anspruch nehmen zu wollen. Offen ist nun lediglich noch der konkrete Zeitpunkt: „Wir werden sehen, was das Leben nach Rio noch für mich bereithält. Ich werde versuchen, die schönen Momente so gut es geht zu genießen. Aber ich denke inzwischen sehr intensiv über Sterbehilfe nach.”

Die entsprechenden Papiere seien bereits unterschrieben, der Ablauf ihrer eigenen Beerdigung ebenfalls durchgeplant. Kein Kuchen, keine Kirche. „Jeder soll ein Glas Champagner in der Hand haben und an mich denken.”

Zuvor aber hat Marieke Vervoort noch ein großes Ziel: Rio mit einer Medaille zu verlassen. Es wäre eine Siegerehrung, die einer Verabschiedung gleichkäme. Maximal emotional, traurig und doch auch schön. Es ist ihr großer Wunsch.

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